„Am liebsten zeichne ich, nehme ein Bad oder schaue Zeichentrickfilme. Serbisch und Englisch habe ich schon gelernt, subtrahieren, addieren und multiplizieren kann ich auch bereits ganz gut. Manchmal passiert es mir aber, dass ich kyrillische und lateinische Buchstaben verwechsle“, so die zehnjährige Ahmet. Regelmäßig kommt sie ins Tageszentrum für Straßenkinder in Belgrad, das in den letzten zehn Jahren für mehr als tausend Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 15 eine Anlaufstation geboten hat. Mittlerweile besuchen regelmäßig 300 Straßenkinder das Zentrum, unter anderem um zu essen, saubere Kleidung zu erhalten oder ein Bad zu nehmen, aber auch um zu lernen.
Unsere Schützlinge wohnen in unhygienischen Siedlungen, ihre Familien sind bitterarm und oft darauf angewiesen, dass selbst die jüngsten auf der Straße Geld verdienen. Sie haben keinen Zugang zu fließendem Wasser und Elektrizität, die Unterkünfte erinnern nur entfernt an bewohnbare Häuser. Im Tageszentrum können sie sauberes Wasser trinken und warme Mahlzeiten essen, haben Raum und Zeit zum Lernen und können mit den anderen Kindern spielen und dabei soziale Fähigkeiten erlernen.
Wir konzentrieren uns also auf drei Ebenen: das Stillen der Grundbedürfnisse wie Hunger, Gesundheit oder Hygiene, die Arbeit mit den Kindern an ihrer Bildung und deren Integration in ein größeres soziales Netzwerk. Bei der Beschaffung der Dokumente für eine Schulanmeldung oder das Gesundheitssystem begleiten unsere zahlreichen freiwilligen Helfer und das professionelle Personal die Eltern, unsere Outreach-Arbeiter sind stets auf der Ausschau, mehr Kinder und Familien mit dem Tageszentrum bekannt zu machen.
Gemeinsam mit dem Centre for Youth Integration ermöglichen wir den Kindern und Jugendlichen, die sonst auf Belgrads Straßen arbeiten müssten, ein altersgerechtes Leben und begleiten sie auf ihrem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft. Bitte unterstützen Sie uns dabei!
