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Erholungszentrum Valea Crisului für Menschen mit Behinderung

© Joanna Kinberger/ Brot für die Welt

Im Mai 2014 wurde das Hauptgebäude des Erholungszentrums für behinderte Menschen in Valea Crisului, Rumänien, offiziell eröffnet. Neben dem Bürgermeister und Vertretern der Reformierten Kirche Siebenbürgen begrüßten auch Mitarbeiter der Raiffeisen Bank in Rumänien und Diakonie Österreich die Begünstigten des gemeinsamen Projekts der H. Stepic CEE Charity und Diakonie.

Bis jetzt gab es keine einzige Erholungseinrichtung für die rund 3.900 in Sfantu Gheorghe lebenden Behinderten. Die Charity und ihre Projektpartner unterstützen diese besonders hilfsbedürftigen Menschen und ihre Familien mit dem Freizeit- und Erholungszentrum.

Sich anderen Menschen wieder nähern

Schon seit dem Jahr 2006 betreibt die Diakonie Sfantu Gheorghe eine Tagesstätte für behinderte Menschen mit einer eigens eingerichteten Werkstatt. Die Begünstigten erlernen dabei wichtige soziale Kompetenzen und überwinden zum Teil die Scheu zu anderen Menschen.

Ein außergewöhnliches Beispiel ist ein junger Mann, der früher in der Tagesstätte betreut wurde und an Autismus leidet. Inzwischen geht er einer Vollzeitbeschäftigung in einem Geschäft nach und knüpft im Rahmen seiner Tätigkeit fleißig Kontakte mit seinen Arbeitskollegen. Es ist ihm sogar gelungen, erste Worte einer fremden Sprache – Ungarisch –
zu erlernen.

Mit Unterstützung der Charity wurde auf einem knapp 8.000 m2 großen Grundstück in Valea Crisului das Freizeit- und Erholungszentrum errichtet, bestehend aus einem Haupthaus und drei weiteren Gebäuden. Durch die Errichtung des Hauptgebäudes – das als Mitarbeiterquartier, Küche und Speisesaal genutzt wird – sowie die Errichtung und behindertengerechte Ausstattung eines weiteren Hauses, in dem acht bis zehn Menschen mit speziellen Bedürfnissen während ihres Aufenthaltes wohnen können, leistet die Charity einen erheblichen Beitrag zur Realisierung des Projekts.

Auszeit für Betreuungspersonen

Im Freizeit- und Erholungszentrum können je 18 bis 24 Menschen mit Behinderung 14 Tage lang von qualifizierten Mitarbeitern betreut werden. Während dieser Zeit können sich die Eltern oder sonstige Betreuungspersonen, die normalerweise rund um die Uhr zur Verfügung stehen müssen, von ihrem anstrengenden Alltag erholen.

Die Charity stellt alle ihre Projekte unter den Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“, und auch in diesem Projekt geht es darum, besonders hilfsbedürftige Menschen zu ermutigen, ihren Weg in die Selbstständigkeit zu gehen und sich sozial bestmöglich zu integrieren. Durch den Besuch des Erholungszentrums werden auch die Betreuungspersonen entlastet. Somit verbessert die Charity nachhaltig nicht nur das Leben der Betroffenen selbst, sondern auch das ihrer Angehörigen.

Fotos © Joanna Kinberger/ Brot für die Welt