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"Healthy Communities" - bessere Gesundheit für ein besseres Leben

In der Slowakei ist ungefähr die Hälfte der Roma-Bevölkerung gut in die Gesellschaft integriert, während die andere Hälfte in eigenen Siedlungen lebt. Wie in vielen anderen Ländern der Region auch sind die Roma-Siedlungen häufig geografisch isoliert und durch einen Mangel an Infrastruktur, hygienischer Ausstattung sowie sozialer und gesundheitlicher Leistungen gekennzeichnet. Aufgrund dieser und anderer Faktoren sind Beschäftigungsquote, Ausbildung sowie nicht zuletzt das Wissen um Gesundheitsthemen besonders schlecht ausgeprägt. Roma, die in diesen Siedlungen leben, haben die höchsten gesundheitlichen Risiken aller Bevölkerungsgruppen.

Der Verein für Kultur, Bildung und Kommunikation (ACEC), der sich schon seit langem für eine bessere Gesundheitskompetenz in den Roma-Siedlungen engagiert, hat daher eine Plattform initiiert, die sich um die Gesundheit von Randgruppen kümmert. Das Hauptziel von ACEC ist es, die Gesundheit der Menschen in den ausgegrenzten Roma-Siedlungen innerhalb der Slowakei zu optimieren, indem die Personalkapazität erhöht wird, gleichzeitig aber auch der Zugang zu Gesundheitsversorgung sowie die Einschätzung der Gesundheitslage der Roma. Dieser wichtigen Arbeit nehmen sich speziell ausgebildete Helfer an, die selbst in den Siedlungen wohnen und dort medizinische Bildung vermitteln sowie den Bewohnern mit Mentoring und Beratung zur Seite stehen.

Bessere Gesundheit für viele Menschen

Die H. Stepic CEE Charity finanziert und implementiert somit ihr erstes Projekt in der Slowakei gemeinsam mit ACEC – „Gesunde Gemeinschaften“. Das Projekt läuft vorrangig im Osten und Süden der Slowakei. Durch die Schulung von 80 Gesundheitsassistenten für 80 Siedlungen profitieren ungefähr 60.000 Siedlungsbewohner von einer besseren Gesundheitskompetenz und somit zukünftig auch von insgesamt besseren Lebensbedingungen. 

Das Trainingsprogramm, das für alle Gesundheitsassistenten Pflicht ist, wurde bereits 2009 vom slowakischen Bildungsministerium akkreditiert. Der Fokus liegt auf Information, Motivation und Spezialisierung der Assistenten, die durch das Training innerhalb der Roma-Gesellschaft hoch angesehen und somit auch stark motiviert sind. Sie werden zu wertvollen Bindegliedern zwischen Ärzten und den Roma-Siedlungen, die ohne die Assistenten keinen Zugang zu medizinischer Unterstützung bekämen. Ein Trainer-Team von ACEC leitet die Kurse zusammen mit Ärzten und der Zentrale für medizinische Notfälle. Drei Trainingsblöcke garantieren die solide Ausbildung der Assistenten, damit diese die Bewohner der Roma-Gemeinschaften in weiterer Folge ebenfalls optimal instruieren können.

Das erste Training startete im Oktober 2013, und die ersten positiven Ergebnisse waren rasch sichtbar. Mehr als 20.000 Interventionen gab es in der Zwischenzeit zugunsten der Klienten. Die Assistenten schulten Familien betreffend Hygiene, Ernährung oder der Prävention von infektiösen und parasitären Krankheiten und begleiteten Patienten auch zum Arzt, wenn sie zu viel Angst davor hatten, allein zu gehen. Einer der Gesundheitsassistenten hat sogar eine junge Mutter bei der Geburt ihres Babys unterstützt.

Auch in Zukunft wird sich das Projekt auf die Prävention von Krankheiten und medizinischer Unterstützung konzentrieren und dadurch die Lebensbedingungen der Roma signifikant verbessern. Das geschieht sowohl durch die Vertiefung des Wissens der Gesundheitsassistenten als auch durch die Roma selbst.